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Beratung: So geht Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus oder im Mietshaus

  • williharhammer
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

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Von der Beratung zur Installation: So geht Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus oder im Mietshaus 

Das Thema Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus oder Mietshaus ist sehr relevant und bietet sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile. Hier finden Sie eine strukturierte Beratung zu den wichtigsten Punkten:


1. Eignung und technische Aspekte

Geeignet für Mehrfamilienhäuser?

Ja, absolut. Wärmepumpen eignen sich auch für Mehrfamilienhäuser und Altbauten. Moderne Geräte können Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C erreichen, was den Betrieb mit herkömmlichen Heizkörpern ermöglicht, auch wenn eine Sanierung (Dämmung, Fenstertausch) die Effizienz deutlich steigert.

Zentrale oder dezentrale Lösung?

  • Zentral (häufigste Lösung): Eine große Wärmepumpe (oder eine Kaskade aus mehreren Geräten) versorgt das gesamte Gebäude zentral mit Wärme und Warmwasser.

    • Vorteil: Effiziente, gleichmäßige Verteilung.

    • Nachteil: Größerer Platzbedarf für die Technik.

  • Dezentral: Jede Wohneinheit hat eine eigene, kleinere Wärmepumpe.

    • Vorteil: Unabhängige Heizlösung pro Wohnung.

    • Nachteil: Höherer Koordinations- und Installationsaufwand.

Art der Wärmepumpe

Die Wahl hängt von den Gegebenheiten ab:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Am einfachsten und günstigsten zu installieren. Sie benötigt nur Platz für das Außengerät (Lärmschutz beachten).

  • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme): Höhere Anfangskosten (Bohrungen/Flächenkollektoren), aber sehr effizient und geringere Betriebskosten. Sie benötigt eine geeignete Grundstücksfläche.

Dimensionierung

Die benötigte Leistung muss immer durch einen Fachbetrieb (mittels Heizlastberechnung nach DIN EN 12831) genau ermittelt werden. Als grobe Richtwerte gelten:

  • Nachträglich gedämmter Altbau: ca. 0,05 kW/m2 Wohnfläche.

  • Neubau (Effizienzhaus 55): ca. 0,04 kW/m2 Wohnfläche. (Hinzu kommt die Leistung für die Warmwasserbereitung.)


2. Kosten und Fördermöglichkeiten

Anschaffungskosten (Schätzung)

Die Kosten variieren stark nach Größe, Art und Installationsaufwand:

  • Gesamtkosten (Anschaffung und Installation): Zwischen ca. 20.000 € und 60.000 € (je nach System und Gebäudegröße).

Fördermittel (BEG - Bundesförderung für effiziente Gebäude)

Über die KfW (Kreditbank für Wiederaufbau) können Sie hohe Zuschüsse erhalten:

  • Grundförderung: Bis zu 30% der förderfähigen Kosten.

  • Boni (Klimageschwindigkeits-Bonus, Einkommens-Bonus, Effizienzbonus): In Summe kann der Zuschuss bis zu 70% der förderfähigen Kosten betragen.

  • Förderfähige Kosten: Diese sind gedeckelt nach der Anzahl der Wohneinheiten:

    • Wohneinheit: Bis zu 30.000 €

    • bis 6. Wohneinheit: Jeweils 15.000 € zusätzlich

    • Ab 7. Wohneinheit: Jeweils 8.000 € zusätzlich

Wichtig: Anträge auf Förderung müssen unbedingt vor der Beauftragung eines Fachunternehmens gestellt werden!

3. Rechtliche und abrechnungstechnische Aspekte (Miete/WEG)

Modernisierungsumlage und Mieterhöhung

Als Vermieter können Sie die Kosten für den Einbau der Wärmepumpe (abzüglich der Förderungen) auf die Mieter umlegen (§ 559 BGB):

  • Regelung: Sie dürfen maximal 8% der umgelegten Investitionskosten jährlich auf die Miete aufschlagen (Modernisierungsumlage).

  • Kappungsgrenze: Die monatliche Mieterhöhung aufgrund des Heizungstauschs ist auf 0,50 €/m2 begrenzt.

Verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung (HeizkostenV)

  • Pflicht zur Verbrauchserfassung: Die frühere Ausnahme für Wärmepumpen (das sogenannte "Wärmepumpenprivileg") ist entfallen.

  • Seit 01. Oktober 2024 gilt die Pflicht zur verbrauchsabhängigen Abrechnung auch für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern.

  • Nachrüstung: Falls noch nicht vorhanden, müssen geeignete Messgeräte (Stromzähler für die Wärmepumpe, Wärmezähler oder Heizkostenverteiler pro Wohneinheit) nachgerüstet werden (Übergangsfrist bis 30. September 2025).

Eigentümergemeinschaft (WEG)

  • Der Beschluss zur Installation einer Wärmepumpe gilt als "privilegierte Modernisierungsmaßnahme" und kann in der Regel mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen beschlossen werden.



Fazit und Empfehlung für die nächsten Schritte

Der Einbau einer Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus ist eine zukunftssichere Investition, die den Wert der Immobilie steigert und die Heizkosten senkt.

Ihre nächsten Schritte:

  1. Fachberatung einholen: Beauftragen Sie einen qualifizierten Energieexperten oder Wärmepumpen - Fachbetrieb, der auf Mehrfamilienhäuser spezialisiert ist. Dieser kann die genaue Heizlast berechnen und das optimale System (zentral/dezentral, Art der WP) bestimmen.

  2. Fördermittel klären: Lassen Sie sich bei der Beantragung der umfangreichen KfW-Fördermittel unterstützen (der Antrag muss vor Auftragsvergabe erfolgen).

  3. Kosten- und Amortisationsrechnung: Erstellen Sie eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Berücksichtigung der Förderung und der möglichen Umlagefähigkeit auf die Mieter.

  4. Gerade bei den Projekt Vorstellungen für Wärmepumpen im Mehrfamilienhaus ist es wichtig Mieter und Eigentümer gut und schnell aufzuklären. Wärmepumpen müssen auch einfach und klar erklärt werden -Für Eigentümer-Gemeinschaften im Mehrfamilienhaus, Wohngemeinschaften, Wohnungs-Genossenschaften ist der Energieexperte Willi Harhammer spezialisiert mit seinem Fachwissen und 2500 Projekten im Wärmepumpenbereich erkennt er genau was machbar ist oder nicht und vor allen Dingen kann er an den Kosten Überblick sehr schnell geben. Hier bekommen Sie neutralen Rat auch für Mehrfamilienhäuser waermepumpen-einfach.de



Weitere Fragen

Kann man eine Wärmepumpe auch mit normalen Heizkörpern betreiben?

Welche Häuser sind nicht für eine Wärmepumpe geeignet?

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus?

Welche Wärmepumpe für Altbau Mehrfamilienhaus?


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